Reisebericht:
Wintercamping in Norwegen

Vorwort

Wir sind Ron & Elisa und da gemeinsame Interessen verbinden, sind wir sowohl privat als auch beruflich ein starkes Team. Neben unserer größten Leidenschaft, der Content Creation, lieben wir es zu Reisen und sind immer auf der Suche nach den schönsten Fleckchen unserer Erde.

Unser Reisebericht soll die Schönheit Norwegens widerspiegeln, unsere Arbeitsweise auf Shootingreisen veranschaulichen und vielleicht auch dich bei deiner eigenen Reiseplanung inspirieren.
Deshalb findest du hier nicht nur nützliche Tipps und viele Infos rund um das Reisen mit dem Wohnmobil im Winter, sondern auch eine Auswahl unserer schönsten Aufnahmen.

Wir freuen uns, dass du hier bist und wünschen dir viel Spaß beim Lesen und durchstöbern!

Her går vi! Auf geht’s!

Ab in den hohen Norden, wo Polarlichter, Rentiere, Meeresbewohner und atemberaubende Landschaften auf uns warten. Doch bevor es Richtung Norden geht, müssen wir erst einmal in den Süden Deutschlands fahren. Erstes Ziel: Bad Waldsee, wo wir bei Hymer unser Zuhause für die nächsten 4 Wochen abholen. Zeitweise im CONVARY-Team ist nun der Hymer Modern Comfort T 680.

Auf direktem Weg geht es noch am selben Tag zurück ins Ruhrgebiet. Nachdem wir dort unser Gefährt eingeräumt haben und die letzten Details für alle Kooperationen geklärt sind, beginnt unsere Reise.
In den nächsten vier Wochen liegen über 8000 km mindestens genauso viele Fotos & Videos, 6 Kooperationen, unglaublich schöne Landschaften und einige Überraschungen vor uns.
Nachdem wir ein paar Wochen zuvor bei einer kurzen Toskana-Shootingreise an unseren Campingskills pfeilen konnten, kann bei dieser Reise auch nichts mehr schiefgehen. Oder doch?

Das Reisen mit dem Wohnmobil bietet für uns einige Vorteile, welche unsere Arbeit sehr vereinfachen. So haben wir z. B. genug Stauraum in unserem Fahrzeug, um alle Produkte, die wir für unsere Kooperationspartner shooten, mitreisen zu lassen. Auch für einen Haufen Kameraequipment, Deko, einen Essensvorrat für 4 Wochen sowie Outdoorequipment ist Platz in der riesigen Heckgarage.

Das Beste an dieser Art zu Reisen ist jedoch, dass wir weitestgehend autark sind und die Reise flexibel dem Wetter oder Kundenbedürfnissen anpassen können.
So ist unser Trip von Spontanität, Freiheit und Flexibilität geprägt und bietet uns die einmalige Möglichkeit, immer den perfekten Ort zum shooten zu finden.

Klicke und springe direkt zu unseren Reisestopps.
Eine Karte von Norwegen mit blauem Hintergrund für Reisebericht-Enthusiasten.
Bergen

Lofoten

Oslo

Backsteingebäude in Oslo bei Sonnenuntergang

Snøhetta

Viewpoint Snøhetta und Model bei Sonnenuntergang

Arctic Circle

Arctic Circle Center im Schnee

Polar Park

Senja

Formofossen

Hymer-Wohnmobil auf Brücke über Formofossen

Laksforsen

Die ersten Etappen

Bereits am frühen Morgen beginnt die erste Etappe unserer Reise, denn um 18:00 Uhr müssen wir die Fähre von Hirtshals nach Kristiansand nehmen. Hiervon trennen uns etwa 10 Stunden Fahrzeit.

Die Felder sind noch von Nebel bedeckt und der Morgentau glitzert in der gerade aufgehenden Sonne. Es ist ein Morgen wie aus dem Bilderbuch. Deutschland verabschiedet uns von seiner schönsten Seite. Der Rest des Tages ist deutlich unspektakulärer und die Fahrt durch Dänemark zieht sich dank vieler Staus wie Kaugummi in die Länge.
Mit Zeitdruck im Nacken und Bleifuß auf dem Gaspedal kommen wir an der Fähre an, nur um festzustellen, dass diese nicht pünktlicher als die Deutsche Bahn, mit zweieinhalb Stunden Verspätung, abfahren wird.

Als wir den Wagen endlich im untersten Deck abgestellt haben, hoffen wir noch auf eine ruhige Fahrt. Da die Fähre jedoch aufgrund von Unwetter Verspätung hatte, ist diese Hoffnung schnell verflogen. Die Überfahrt nach Norwegen ist bei hohem Wellengang wirklich kein Spaß und wir sind froh, als wir die Fähre nach mehr als drei Stunden Fahrzeit in Kristiansand endlich verlassen können.

Spontan haben wir aufgrund des Wetters beschlossen, unsere Route zu ändern und über Oslo anstatt über Bergen zu fahren. So fahren wir von der Fähre noch eine Weile weiter Richtung Hauptstadt. In einem Waldstück auf einem kleinen Parkplatz verbringen wir die erste Nacht in Norwegen. Dass man hier überall in der Natur stehen darf, ist einer der vielen Gründe, weshalb wir uns für dieses tolle Land entschieden haben.

Uns ist es besonders wichtig, möglichst unabhängig zu reisen und da spielt es eine große Rolle, ob man auf Campingplätze angewiesen ist oder nicht. Da unser Fahrzeug aufgrund der 3,5-Tonnen-Grenze keinen Wechselrichter verbaut hat, stellt sich bei uns die Stromversorgung als etwas schwierig heraus. Für private Reisen ist dies sicherlich kein Problem, für uns jedoch eine große Herausforderung, denn Equipment und Laptops müssen stehst geladen und einsatzbereit sein. Daher haben wir uns vorab einen besonderen Kooperationspartner für die Reise ins Wohnmobil geholt: Instagrid 

Das Unternehmen hat uns einen Prototypen seiner Powerstation auf unsere Reise mitgegeben. Diese große ,,Powerbank’’ hat uns sehr geholfen, denn so hatten wir bis zu 5 Tage kein Problem mit unserer Stromversorgung und konnten so weitestgehend auf Campingplätze verzichten. 

Oslo

Nach der morgendlichen Tasse Kaffee und einem kleinen Spaziergang geht es weiter Richtung Hauptstadt. Oslo ist eine wunderschöne moderne Stadt und ein wirklich toller Einstieg in unsere Norwegenreise. Leider haben wir nur Zeit für einen kurzen Zwischenstopp, um uns einige Stunden die Stadt anzusehen. Beim nächsten Mal planen wir jedoch definitiv mehr Zeit ein!
Da wir die Stadt an einem Sonntag besuchen, gestaltet sich die Parkplatzsuche zwar als schwierig, jedoch nicht unmöglich. So parken wir direkt in der Nähe der Bahnlinie 12, welche die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Oslos miteinander verbindet.

Tipp: Wenn das Wetter mitspielt, erkundet die Stadt am besten zu Fuß! Oslo ist kleiner als die meisten Metropolen und so könnt ihr bequem alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß ablaufen. Solange man sich an den Schienen der Linie 12 orientiert, könnt ihr bequem auf Entdeckungstour gehen, ohne euch zu verlaufen.

So schlendern wir einfach entlang der Gleise zum Hafenviertel. Überall gibt es tolle Restaurants und Cafés sowie zahlreiche Boutiquen mit einladend dekorierten Schaufenstern. Man kann von Glück reden, dass Sonntag ist, da ich sonst wahrscheinlich das ein oder andere Andenken an Oslo gekauft hätte.

Auch wenn wir meistens einer Meinung sind, bei der Oper und ihrer Architektur werden Ron & ich uns nicht einig. Ron sagt Betonkasten, ich sage Kunst. Da wir beide jedoch große Christopher-Nolan-Fans sind und sein letzter Film Tenet hier gedreht wurde, kann Ron diesem Ort dennoch etwas Gutes abgewinnen. Zurück zu der Architektur: Die Oper wurde von dem berühmten Architekturbüro Snøhetta entworfen, von welchem wir auf unserer Reise ein weiteres Bauwerk besuchen werden.

Direkt gegenüber der Oper liegt der Streetfood- und Kulturmarkt SALT, welcher zwar wunderschön aussieht, aber leider größtenteils geschlossen ist. Da es bereits früh am Abend ist, meldet sich unser Hunger und dieser treibt uns langsam zurück Richtung Camper. Wir beschließen in einem der vielen kleinen Restaurants, die uns auf unserem Weg durch die Stadt aufgefallen sind, zu Abend zu essen. Die Entscheidung fällt schließlich auf ein kleinen, aber dafür sehr stylish eingerichteten Inder namens „Listen to Baljid“. Das Essen war köstlich, aber preislich auch ca. dreifach so teuer wie ein gutes indisches Restaurant in Deutschland. Herzlich willkommen im teuren Skandinavien! Gut, dass in unserem Wohnmobil eine gut ausgestattete Küche darauf wartet, die nächsten Wochen von uns benutzt zu werden.

Viewpoint Snøhetta

Das Wort „spontan“ bestimmt bis jetzt unsere gesamte Route! Da wir uns in Oslo überlegt haben, dass wir gerne Moschusochsen in freier Wildbahn sehen würden, beschließen wir wieder einmal die Route zu ändern und in den Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark zu fahren. Leider kommen wir nach einigen Stunden Fahrt erst nachmittags dort an, so bleibt nicht allzu viel Zeit bis zur Dämmerung. Trotz Zeitmangel hat sich der kleine Umweg schon jetzt mehr als gelohnt, denn der Anblick der Landschaft des Dovrefjell Nationalparks ist atemberaubend. Die Landschaft ist eisig und es liegt bereits eine ganz dünne Schicht Schnee. Diese reicht jedoch nicht, um Pflanzen und Mose ganz zu bedecken, wodurch die Landschaft karg und bunt zugleich wirkt.

Wir können nicht anders und nutzten die erste Stunde, um Aufnahmen von unserem Fahrzeug und der überragenden Landschaft zu erstellen. Uns wird schnell klar, dass wir wahrscheinlich nicht mehr genug Zeit haben werden, um Moschusochsen zu beobachten, dafür haben wir noch eine kleine Wanderung zum Viewpoint Snøhetta geplant.

Hinweis: Dieser wurde vom gleichen Architekturbüro wie Oslos Oper entworfen und nach dem 2.286 m hohen Berg Snøhetta benannt. Der gesamte Aufenthaltsraum ist prägend für die Geschichte des Architekturbüros, welches sich ebenfalls gleich benannt hat.

Ich beschließe kurzerhand, mich schnell im Bad zu stylen, die Heckgarage aufzumachen und ein paar Outfits der Kooperation cute stuff auf die Wanderung mitzunehmen. Es ist schon sehr praktisch, ein gut ausgestattetes Badezimmer dabei zuhaben, wenn es darum geht, sich schnell für ein Shooting zu stylen.

Endlich treten wir unsere kurze Wanderung Richtung Snøhetta an. Auf dem Weg bestaunen wir immer wieder die Berge und die Aussicht. Bis auf zwei weitere Wanderer sehen wir auf dem ganzen Weg niemanden. Endlich an der Snøhetta angekommen, stellen wir leider fest, dass diese aufgrund von Corona geschlossen ist. Mir bleibt also nichts anders übrig, als meine Outfits draußen in der Kälte zu wechseln. So eingespielt wie Ron und ich sind, haben wir die Bilder zum Glück schnell im Kasten und ich kann zurück in meine warme Winterjacke.

Zurück am Wagen angekommen, dämmert es bereits und wir machen uns auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Bei park4night wird uns eine tolle Übernachtungsmöglichkeit auf einem Berg in der Nähe angezeigt.

Tipp: Auf park4night findet ihr gelegentlich Straßen, welche Privatleuten gehören und wo ihr an einer Schranke ein paar Kronen zahlen müsst, um diese zu befahren. Die Straßen sind gerade in der Hauptsaison weniger frequentiert und bieten ruhige Stellplätze fernab von befahrenen Hauptstraßen und inmitten der Natur.

Diese private kleine Straße zu passieren, stellt sich aufgrund des Schnees und den eisigen Verhältnissen als schwierig heraus… so schaffen wir es bereits am zweiten Abend, uns unglücklich direkt neben einem Abhang festzufahren. Da es bereits stock duster ist, können wir nur schwer abschätzen, wie weit der Abhang entfernt ist. Mit ein bisschen Geduld schaffen wir es glücklicherweise so zu parken, dass wir die Nacht über sicher stehen können. Am nächsten Morgen taut der Schnee glücklicherweise etwas und macht uns keine Probleme mehr. Den Tag nutzen wir, um Strecke zurückzulegen. Was in Norwegen wirklich schwierig ist: An jeder Ecke warten Fotospots, Wasserfälle und unglaubliche Landschaften, sodass wir ständig anhalten müssen.

Formofossen & Laksforsen

Auf unserem Weg kommen wir zufällig an zwei Wasserfällen vorbei, welche genau auf unserer Route liegen. Das Wetter ist ziemlich grau und es regnet leicht, als wir an dem kleinen Waldparkplatz des Formofossen ankommen. Dieser Stopp war eigentlich nicht geplant, aber da wir uns sowieso die Beine vertreten möchten, entscheiden wir uns ein bisschen am Fluss entlangwandern und den Wassermassen zuzusehen, die an uns vorbei in die Tiefe stürzen. Der Wasserfall ist mit seinen dunklen Wassermassen keine klassische Schönheit, passt jedoch perfekt zum Wetter und hat eine ganz spezielle, fast mystische Wirkung. Bei unserer Anfahrt hierher passieren wir eine kleine Brücke, welche auch vom Ufer aus sichtbar ist. Nach unserem Spaziergang beschließen wir kurzfristig den Hymer auf dieser Brücke zu parken und vom Ufer aus Fotos zu machen.

Wir stehen über zwei Stunden auf der Brücke und die entstandenen Bilder gehören sofort zu unseren Lieblingsfotos.
Wieder im warmen Fahrzeug angekommen, schauen wir bei einer Tasse Tee in aller Ruhe weiter den rauschenden Wassermassen zu. Glücklicherweise wird hier an diesem Tag wahrscheinlich sowieso niemand mehr vorbeikommen, sodass wir uns alle Zeit der Welt lassen können.

Bereits am nächsten Morgen erreichen wir nur drei Stunden vom Formofossen entfernt den Laksforsen. Dieser Wasserfall ist der wasserreichste Wasserfall Europas, wobei seine durchschnittliche Wassermenge rund 700 m³/s beträgt. Obwohl er mit 17 m höhe verhältnismäßig klein ist, verursachen die Wassermassen einen ziemlichen Lärm. Wir machen nur einen kurzen Zwischenstopp und nutzen unsere Zeit hier, um ein gemütliches Frühstück mit Blick auf den Wasserfall zu haben, bevor es wieder auf die Straße geht.

Arctic Circle

Unseren nächsten Stopp auf der Route entdecken wir mehr oder weniger zufällig: Auch wenn wir über die E6 Richtung Norden sicher am Arctic Circle Center vorbei gekommen wären, freuen wir uns immer über plötzlich auftauchende Reisehighlights!
Leider versperrt uns eine große Schneeverwehung den Weg zum Center. Dieses ist ohnehin geschlossen, dafür ist der gesamte Nationalpark drum herum wunderschön. Es ist alles verschneit und die kleinen Flüsse und Bachläufe, welche sich neben der Straße her schlängeln, erstrahlen türkisfarben und bilden einen tollen Kontrast zur weißen Schneelandschaft.

Obwohl wir uns auf der Hauptstraße befinden, sind wir ziemlich alleine unterwegs. Als wir hinter einer Brücke einen Schlafplatz mit einer kleinen Feuerstelle finden, zögern wir nicht lange und entscheiden uns hier zu Übernachten. Da hier tagsüber schon nichts los war, dürften wir auch nachts kein Problem mit Straßenlärm bekommen.

Am frühen Abend machen wir ein Lagerfeuer und genießen noch ein wenig die Aussicht auf den Fluss. Wir nutzen noch den Moment und den außergewöhnlichen Parkplatz, um ein paar Fotos für unseren Partner Hymer zu erstellen.

Reise- & Shootingtag

Am nächsten Morgen geht es weiter Richtung Lofoten. Wir haben strahlend blauen Himmel und wirklich tolles Wetter. Wir fahren an Bergen, Schluchten und Seen vorbei, welche wir immer wieder für kurze Fotostopps nutzen. Heute ist unser Hauptshootingtag für cute stuff geplant und wie immer müssen wir nur unserer Reiseroute folgen, um die schönsten Locations, Schnee, Sonne, Berge und bunte Cashmereteile miteinander zu kombinieren. So vielfältig wie unser Reiseland werden auch unsere Bilder.

Auf unserem Weg liegt auch ein kleiner Hafen, wo uns ein netter Norweger die Erlaubnis zum shooten erteilt. Norweger wirken im ersten Moment immer etwas reserviert, aber sobald die ersten Worte gewechselt sind, sind alle immer ausnahmslos hilfsbereit, interessiert und freundlich zu uns! 

Im Laufe des Tages stellen wir fest, dass wir leider nicht mit Schnee auf den Lofoten rechnen können, obwohl wir diesen jedoch dringend für ein großes Weihnachtsshooting benötigten. Wir sind ziemlich vom Wetter abhängig, was in Norwegen wohl Fluch und Segen zugleich ist. Teilweise fährt man durch Schneelandschaften und keine halbe Stunde später steht man auf einer grünen Wiese in der Sonne. Aber in unserem Fall sieht der Wetterbericht leider wirklich schlecht aus. Regen, Regen, Regen lautet die Voraussage. Also beschließen wir mal wieder unsere Route zu ändern. 
Auf der zweit größten Insel Norwegens hat Frau Holle für uns schneetechnisch mehr zu bieten, also machen wir uns auf den Weg nach Senja.

Polar Park

Ein kleines Highlight, welches uns sehr an Sonntagsausflüge in unserer Kindheit erinnert, ist der Ausflug in den Polarpark. Wieder mal zufällig kommen wir an einem Schild an der Straße vorbei und folgen diesem.

Tipp: Folgt auf eurer Norwegenreise unbedingt den Schildern mit dem Zeichen für Sehenswürdigkeiten, wenn ihr einen freien Tag oder noch etwas Zeit übrig habt. Jedes Mal, wenn wir es gewagt haben, einen Umweg zu fahren, wurden wir mit Wasserfällen, Museen oder wie in diesem Fall einem Wildlife Center belohnt.

Hier leben arktische Tiere in großen Gehegen. Der gesamte Park ist in einen Wald gebaut. Obwohl es nur ein paar große Gehege gibt, braucht man ca. 2 Stunden, um diesen zu durchlaufen. Die Tiere leben in ihrem natürlichen Lebensraum. Was uns am meisten freut: Den Tieren geht es sichtlich gut! Wir verbringen den ganzen Vormittag in dem Park und schauen uns Polarfüchse, Moschusochsen (juhu, wir haben doch noch welche gesehen) sowie Elche an. Rentiere laufen hier frei um den Park herum, weil diese im Norden halbzahme Haustiere sind.

Tipp: Falls ihr schon immer mal Bilder mit Rudolf wolltet, seid ihr hier an der richtigen Adresse! Wir haben die Rentierherde genutzt, um für unseren Kunden Gobi Cashmere ein paar weihnachtliche Bilder zu erstellen. Für Fotografen gibt es in Absprache mit dem Park außerdem weitere Führungen und Angebote.

Besonders lange schauen wir zwei Bärenkindern, welche hier geboren wurden, beim Spielen zu. Es ist herrlich mit anzusehen, wie wenig sich diese Tiere von uns ablenken lassen. Normalerweise würde ich niemandem einen Besuch im Zoo empfehlen, wer jedoch mehr über arktische Bewohner erfahren möchte und per Zufall hier landet, kann sich guten Gewissens diesen tollen Park ansehen.

Senja

Noch am selben Nachmittag nehmen wir die Fährverbindung nach Senja. Die Insel begrüßt uns in winterlichem Gewand, genau wie wir es uns gewünscht hatten. Alles ist eisig und schon leicht verschneit und in der Nacht soll es noch mehr Schnee geben. Der Platz, auf welchem wir die Nacht verbringen, ist gerade so noch ohne Schneeketten zu befahren. Da wir Allwetterreifen haben, ist Schnee meistens unser Endgegner, wenn es um die Parkplatzsuche für die Nacht geht. Solange man auf den gut geräumten Straßen bleibt und nicht über kleinere Waldwege zu einem Ziel gelangen muss, klappt meist alles problemlos. Wenn wir dann jedoch auf zugeschneite Parkbuchten fahren, kann es schon mal passieren, dass die Reifen durchdrehen, wir zur Seite rutschen oder uns nur noch mit der Schaufel befreien können.

Die Landschaft auf Senja ist wirklich atemberaubend! Verschneite Berge neben kristallblauem Wasser und Schnee direkt am Strand. Ein Anblick, an welchem man sich nicht sattsehen kann. Immer wenn wir denken, den perfekten Postkartenausblick gefunden zu haben, erstreckt sich hinter der nächsten Ecke eine noch faszinierendere Bergkette oder ein noch schönerer Strand.

Da die Tage hier ziemlich kurz sind und wir unsere Shootingmission nicht aus den Augen verlieren dürfen, vertagen wir unsere geplante Wanderung kurzerhand auf die nächste Norwegenreise und beschließen am nächsten Tag unser Weihnachtsshooting für Gobi Cashmere umzusetzen.
Wir finden zufällig eine kleine Grillhütte am Straßenrand, welche wir gut für das Shooting nutzen können. Es ist endlich der Tag gekommen, für welchen es sich gelohnt hat, unsere gesamte Weihnachtsdeko durch die Gegend zu fahren. Ron macht die Kameras startklar und zaubert ein köstliches Frühstück, während ich die Hütte dekoriere.
RIP: An dieser Stelle gedenken wir kurz den vielen Weihnachtskugeln, die bei diesem Shooting zu Bruch gegangen sind! 😀

Ausnahmsweise muss heute auch Ron als Model vor die Kamera und ich übernehme für ein paar Aufnahmen den Job als Fotografin – Rollentausch und voller Einsatz für unseren Partner!

Wir verbringen den ganzen Tag mit der Umsetzung des Shootings und sind gegen Ende des Tages erschöpft und durchgefroren.
Das Endergebnis kann sich sehen lassen und leuchtet einige Wochen später zur Weihnachtszeit auf 52 Citylights in Berlins und Hamburg.

Dieses Projekt ist für uns ein guter Test gewesen und zeigte erneut, wie man Reisen und Arbeiten verbinden kann! Manchmal muss man für das beste Ergebnis eben seine Komfortzone verlassen, auch wenn Ron sicherlich niemals ganz freiwillig zum Model wird…

Was uns an diesem Tag noch mehr begeistert als das gelungene Shooting, sind die freundlichen Norweger. Auf Vertrauensbasis hat jemand direkt neben der Grillhütte einen riesigen Haufen trockenes Feuerholz zur Verfügung gestellt und eine Zahlungsmöglichkeit auf einem Zettel hinterlassen. Ähnlich wie auf den wenigen Campingplätzen, welche wir bis jetzt besucht haben, scheint Vertrauen hier einen ganz anderen Stellenwert zu haben als in Deutschland.

Tipp: Einige Campingplatzbesitzer lassen trotz geschlossenen Plätzen ihre Entsorgungsstationen & Duschen offen, um Reisenden wie uns zu helfen. Auf park4night gibt es hierzu hilfreiche Tipps. Als Dankeschön für die Besitzer hinterlasst einfach einen Umschlag mit ein paar Kronen! Bitte verlasst alles so wie ihr es vorgefunden habt, so verbaut ihr Reisenden nach euch nicht die Möglichkeit, das Angebot ebenfalls zu nutzen.

Nach dem anstrengenden Tag beschließen wir, auf direktem Weg zum nächsten Schlafplatz zu fahren. Schnell finden wir einen Parkplatz direkt an einem Hafen, welcher uns sehr zusagt. Auf dem Weg dorthin haben wir jedoch ein bisschen Bammel vor einer Rutschpartie, aber glücklicherweise läuft auch hier wieder alles glatt!

Belohnt werden wir am Abend noch, als wir das erste Mal Nordlichter aus unserem Bett bestaunen dürfen. Als wir bereits spät abends im großen Doppelbett unseres Hymers liegen, sehen wir die Nordlichter tanzen. Keine Minute vergeht und wir springen aus dem Bett, ziehen uns an und rennen nach draußen. Die Schleier am Himmel leuchten nur schwach, es waren zu viele Laternen uns herum. Obwohl Senja nicht stark besiedelt ist, haben wir das Pech, an einem relativ hellen Ort zu stehen. Trotzdem ist es eine schöne Nacht und ein außergewöhnliches Erlebnis Nordlichter zu sehen.

Ersfjord Beach

Die Zeit auf Senja vergeht schneller, als uns lieb ist und so bleibt uns nur noch ein Tag auf der Insel. Also müssen wir uns für eine der vielen Sehenswürdigkeiten entschließen und wählen einen der bekanntesten Strände, um dort die Nacht zu verbringen. Wir parken direkt am Wasser in der Nähe von kleinen roten Garagen. Als wir den Norweger treffen, dem die Häuschen gehören, sprach dieser zwar fast kein Englisch, signalisiert uns aber, dass wir dort schlafen dürfen. Das Wetter ist eine Mischung aus Schnee und Schneeregen, erst gegen Nachmittag wird es kälter und es beginnt dicke Flocken zu schneien. Der Anblick eines verschneiten Strandes inmitten einer atemberaubenden Bergformation ist nun wirklich nicht alltäglich und eignet sich perfekt für ein paar Aufnahmen. 

Der Ersfjord Beach ist für uns definitiv einen Besuch wert, selbst wenn es nur für einen kleinen Strandspaziergang ist, muss man diesen Strand gesehen haben. Wo sonst kann man so royal auf Toilette gehen wie im goldenen Plumpsklo direkt am Strand?!

Wir verlassen Senja am nächsten Morgen und machen uns auf den Weg zu den Lofoten. Damit wir uns noch lange an die Insel erinnern, verabschieden uns zwei Polizisten mit einem Strafzettel, weil wir 10 km/h zu schnell unterwegs waren. Satte 2.200 Kronen (umgerechnet 220 Euro) kostet uns dieser Verstoß und als ob das nicht schon schlimm genug ist, müssen wir auch noch in eine komplett zugeschneite Parkbucht fahren. Ron probiert noch, den Polizisten zu erklären, dass dies keine so gute Idee ist, aber vergebens, wir müssen von der Straße runter. Das Ende vom Lied? Zwei norwegische Polizisten schieben ein festgefahrenes Wohnmobil mit aller Kraft zurück auf die Straße, für den Preis wohl das mindeste… etwas genervt geht es weiter Richtung Lofoten und wir entscheiden uns, den Tag nur noch dafür zu nutzen, unser Gas aufzufüllen und einen Schlafplatz zu finden.

Tipp: Informiert euch vor Reisen mit dem Wohnmobil über die Gasversorgung und plant gerade im Winter regelmäßige Stopps zum Gas auffüllen ein! Hier gehts zum Verzeichnis aller Autogastankstellen.

Das mit den Gasstationen ist hier nämlich so eine Sache: Es gibt keine passenden Flaschen in Norwegen für deutsche Anschlüsse also braucht man LPG Stationen, wo deutsche Flaschen gefüllt werden können. Wir haben 2 x 11 Liter Gasflaschen an Bord und sind mit beiden Flaschen ca. 9 Tage ausgekommen. Sicherlich kann man noch länger mit dem Gas auskommen, wenn die Temperaturen milder sind oder man sein Fahrzeug zum Eispalast macht.
Wenn man gut vorbereitet ist, plant man seine Route am besten, sodass man sicherheitshalber ca. alle 6 Tage die leere Flasche auffüllt, denn teilweise liegen die Stationen weit auseinander. Heute haben wir Glück, denn die nächste Station liegt mehr oder weniger auf unserer Route.

Lofoten

Mit den Lofoten haben wir uns Norwegens Highlight für den Schluss unserer Reise aufgehoben. Wer dieses Fleckchen Erde bereist hat, sieht die Welt mit anderen Augen. Hier braucht man nun wirklich keinen Reiseführer. Es wirkt, als würden sich die Landschaften auf den Lofoten immer wieder selbst übertreffen wollen. An jeder Ecke denkt man, schöner kann es nicht werden! Falsch gedacht… es wird immer nur noch faszinierender! 

Wir reisen bei Regen an, doch der Schönheit des Strandes, welcher einfach neben der Straße liegt, tut dies keinen Abbruch. Bunte Muscheln und Seeigelschalen liegen überall auf dem schneeweißen Sand und die Farbe des Wassers ist milchig Blau. Die Fahrt geht weiter und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus, während wir gigantische Brücken überqueren und die Aussicht auf verschneite Berge und das Meer genießen. 

Unsere erste Nacht auf den Lofoten verbringen wir im Møysalen-Nationalpark, eigentlich war unser Plan noch weiter zu fahren, aber der Platz gefällt uns so gut, dass wir uns dazu entschließen zu bleiben. Was bei diesem Ausblick auch nicht verwunderlich ist! 

Gimsoya & Hov Gård

Ein Highlight des nächsten Tages ist das perfekte Wetter! Wir nutzen den gesamten Tag, um über die Lofoten zu fahren und die Landschaft einfach auf uns wirken zu lassen. Am späten Nachmittag erleben wir eine Golden Hour wie aus dem Bilderbuch und die Landschaft sieht fast aus wie die Steppe in Afrika.

Da unser Instagrid aufgeladen werden muss, sind wir heute ein letztes Mal auf einen Campingplatz angewiesen. Wir entscheiden uns für den Campingplatz Hov Gård welcher im Norden der Lofoten liegt. Dieser gehört zu einem Restaurant sowie einem Reiterhof und ist wunderschön direkt am Strand gelegen. Da wir unsere Akkus im Restaurant laden dürfen, sind wir nicht auf Strom am Platz angewiesen und können uns in die erste Reihe direkt an den Strand stellen. Hoch lebe die Nebensaison, denn wir sind wie immer alleine und teilen uns den Meerblick nur mit der kleinen Sauna, die auf dem Platz neben uns steht.

Wenn ich mir hier einen Bikini angezogen hätte, hätte uns übrigens problemlos jeder geglaubt, dass wir auf die Seychellen oder nach Australien gejettet sind. Weißer feiner Sand, Seeigelschalen und Muschel, kristallklares türkisfarbenes Wasser und kleine Felsformationen, die aus dem Wasser ragen – mit dem Standort können die wenigsten Luxushotels mithalten! An einem so schönen Ort zu übernachten und morgens im Bett den ersten Kaffee mit einem solchen Ausblick zu genießen, ist auch nach drei Wochen bezaubernder Landschaften noch etwas ganz besonders.
Zum Tagesabschluss machen wir noch einen kleinen Strandspaziergang und beschließen uns Abends etwas Leckeres zu kochen.

Nusfjord

Den nächsten Tag lassen wir entspannt angehen. Auf unserer Fahrt Richtung Nusfjord fahren wir an einem Café vorbei und lassen uns von einem Schild mit frisch gebackenen Zimtschnecken locken. Es tut gut, sich einfach mal zu entspannen, zu sitzen und nichts zu tun. Mittags kommen wir nach einigen Fotostopps im Nusfjord an und sind direkt schockverliebt! 

Die Zeit hier muss vor ca. 50 Jahren stehen geblieben sein. Die roten und gelben Fischerhüttchen wurden von außen komplett erhalten, von innen jedoch zu einem Resort umgebaut. Außerdem wurden einige Häuschen zu einem Museumsrundgang umgebaut. Man kann diese eigenständig in einem Rundgang besichtigen, um das traditionelle Fischerdorf und die frühere Lebensweise der Menschen noch besser kennenzulernen. Obwohl der Kern des Dorfes zu einem Resort umgebaut ist, ist trotzdem nichts los und wir laufen alleine durch das zuckersüße Örtchen. 

Am Wasser finden wir in einem der wenigen Steinhäuschen die kleine Pizzeria Oriana Kro mit ca. 4 Tischen. Das Ambiente ist dank Natursteinwänden und einer Schiffsstatur auf dem Tresen rustikal, aber gemütlich und weil die Pizza fantastisch sein soll, zögern wir ausnahmsweise auch bei 230 Konen (23 Euro) pro Pizza nicht. Wir sitzen noch eine Weile in dem kleinen Restaurant und beschließen, die Nacht in der Nähe des Dorfes zu verbringen, um morgen einen weiteren Tag hier zu verbringen.
Draußen dämmert es bereits, als wir die Pizzeria verlassen. Wir schlendern ein bisschen durch den Nieselregen und beschließen uns für abends einen Tisch im Restaurant Karolina zu reservieren. Wie die Pizzeria gehört auch dieses zum Resort und macht einen wirklich tollen Eindruck. Das Ambiente ist etwas edler als in der Pizzeria, aber ebenso gemütlich. Wir beschließen am Abend wieder zu kommen und uns erst einmal im Wohnmobil frisch zu machen.

Wir stehen oberhalb des Dörfchens auf einem Parkplatz, von wo man alles im Blick hat. Schade, dass man hier nicht übernachten darf… oder doch? Ein Schild mit Camping verboten steht leider auf dem Parkplatz, aber da hier alles dem Resort gehört, entschließen wir uns dazu nachzufragen, ob wir für eine Nacht doch auf dem oberen Parkplatz übernachten dürfen. Der Concierge des Resorts ist äußerst freundlich und erlaubt uns sofort dort zu übernachten. Er erzählt mir, dass es im Sommer ein großes Problem mit Parkplätzen und Touristen gibt und nur deshalb das Schild aufgestellt wurde. Gut also, dass wir zur absoluten Off-Season unterwegs sind.

Tipp: Grundsätzlich würden wir euch zu jeder Jahreszeit empfehlen, Locals zu fragen, wenn ihr nicht sicher seid, ob das Übernachten gestattet ist. In unserem Fall war es sicherlich auch hilfreich, dass wir bereits eine Reservierung für die Pizzeria und das Restaurant gemacht haben.

Nach einem wirklich leckeren Abendessen schauen wir gespannt in unsere Aurora App. Heute ist die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter trotz starker Wolkenabdeckung gut, da die Aktivität bei 8 liegt. Wir haben Glück und auch wenn wir immer wieder Wolkenlücken abwarten müssen, sehen wir grüne und sogar pinke Nordlichter am Himmel tanzen. In den wildesten Formationen ziehen diese über unsere Köpfe. Wir verbringen einige Stunden draußen auf dem Parkplatz mit Blick auf das Dorf unter uns, die Berge, das Meer und Nordlichter, bis wir so müde sind, dass es wirklich Zeit fürs Bettchen wird. Auch den nächsten Tag verbringen wir im Nusfjord. Die eine Hälfte, um Waffeln im Landhandel zu essen und die andere, um im Dorf zu shooten und für Hymer einige Außenaufnahmen zu erstellen.

Kvalvika Beach

Es gibt Dinge, die man auf den Lofoten einfach erlebt haben muss! Zum Beispiel die Wanderung zum Kvalvika Beach. Bereits unsere Anfahrt zur Wanderung hätte schöner nicht sein können. Wir fahren über riesige Brücken, welche an die Atlantikstraße erinnern und sind wie immer beeindruckt von der Landschaft. Das Wasser ist hier wie überall auf den Lofoten kristallklar. Wir müssen uns wirklich zusammenreißen, nicht zu viel Zeit für Drohnenaufnahmen und Fotostopps zu vertrödeln.

Unser Tagesziel ist eine der wenigen Wanderungen, für die wir auf dieser Reise Zeit haben. Diese ist zwar nicht besonders lang, hat es aufgrund der schwierigen Wegverhältnisse jedoch in sich! Wer gut gekennzeichnete und vor allem frei geräumte Wege gewohnt ist, kommt hier leicht ins Schwitzen. Dafür wird man mit traumhaften Ausblicken auf die Berge und das Meer belohnt. Wir haben wie immer das Glück, alleine zu wandern.

Vor der Wanderung fahren wir noch einen kleinen Umweg zu einer Poststation, um ein Paket von CosNature abzuholen. Die Produkte schreien förmlich danach, hier geshootet zu werden. Und so fotografieren wir die ersten Produkte bereits, bevor wir den Strand erreicht haben:

Eine Besonderheit des Kvalvika Beach ist, dass man diesen nur zu Fuß oder auf dem Wasserweg erreichen kann. Also wandern wir weiter runter zum Strand, so wie auch zwei Surfer, welche sich vor Jahren dort eine Hütte gebaut haben, um die Wintermonate in dieser zu verbringen. Die Hütte ist gut versteckt und wir brauchen einige Zeit, um sie zu finden. Im Inneren verbirgt sich ein Sammelsurium aus Briefen, Isomatten, Wanderschuhen, Besteck und buntem Gerümpel. Jeder, der möchte, kann in der Hütte übernachten. Wir hätten uns hier noch Stunden die Zeit vertreiben können, so viel gibt es zu entdecken.

Der Strand liegt menschenleer vor uns und wir halten noch einmal einen Moment inne, bevor wir uns auf den Rückweg machen. In Gedanken planen wir schon eine Shootingreise im Sommer, bis uns klar wird, dass man zu den Sommermonaten wohl nicht alleine an diesem Traumstrand steht.

Ein Nachteil der Winterzeit ist natürlich, dass die Sonne früh unter geht und die Tage selbst mit viel Planung immer viel zu schnell zu Ende gehen. Die Sonnenuntergänge, die man zu dieser Jahreszeit erlebt, sind dafür umso schöner!

Reine & Hamnoy

Der letzte Tag auf den Lofoten ist schneller gekommen, als uns lieb ist. Wir entschließen, diesen zu nutzen, um uns die Dörfer Reine und Hamnoy anzusehen und die verbleibende Strecke nach Reine zu fahren, wo am nächsten Morgen unsere Fähre ablegt.

Wir sind kurz vor dem Dörfchen Hamnoy als Ron einige Fahrzeuge am Straßenrand auffallen. Dies ist direkt ein Warnsignal, denn auf unserer ganzen Reise haben wir nie mehr als ein Fahrzeug in einer Parkbucht gesehen.

Was wir dann zu Gesicht bekommen, übertrifft wirklich alle Erwartungen. Im Wasser direkt neben der Straße tummelt sich eine Gruppe Orcas. Wir fahren sofort auf eine der Parkbuchten. Kaum zu glauben, es war der letzte Tag auf den Lofoten und ganz ohne etwas Besonderes geplant zu haben, bekommen wir ein solch tierisches Highlight vor unsere Linse. Während man bei den üblichen Whalewatching Touren stundenlang auf kalten, schaukeligen Booten ausharren muss, nur um Wale kurz beobachten zu können, hatten wir an diesem Tag riesiges Glück und konnten die Tiere bequem vom Wohnzimmer aus beobachten.

Time to say Goodbye...

Es ist 7 Uhr morgens und unsere Fähre legt ab. Wir steuern auf einen blutroten Sonnenaufgang und das Festland zu. Ab jetzt ist unser oberstes Ziel: Strecke zurücklegen. Da wir einfach nicht genug Zeit haben und die Rückgabe unseres Hymers ansteht, beschließen wir bis Bergen zu fahren und von dort aus die Fähre zurück nach Hirtshals zu nehmen. Es bleiben nur noch wenige Tage in Norwegen und wir beschließen die direkte Route nach Bergen zu nehmen. Auf dieser finden wir noch zwei weitere top Übernachtungsplätze und verbringen den letzten Abend an einem der schönsten Orte unserer Reise am Lagerfeuer.

Reisekapitel

Die Fähre von Bergen bis Hirtshals ist eine kleine Kreuzfahrt über 18 Fahrstunden. Es gibt Restaurants, Boutiquen, ein Casino, eine Bar und einen Dutyfree Bereich. Irgendwie merkwürdig nach Wochen der Einsamkeit wieder an einem Ort mit so vielen Menschen zu sein, die diese Überfahrt anscheinend zu nichts anderem als maßlosem Alkoholkonsum nutzen.

Ein letzter Tipp: Nutzt die ersten zwei Fahrstunden die Happy Hour!

Bereits nach dem Abendessen, als wir die Fjorde verlassen und aufs offene Meer hinausschippern, dreht sich uns der Magen um, es folgt eine unruhige Nacht und wir sind heilfroh, am nächsten Morgen endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Unsere Norwegenreise neigt sich dem Ende zu und wir sind immer noch überwältigt von all den Eindrücken und den vielen Erfahrungen, die wir gemacht haben. Noch bevor wir unseren Hymer in Bad Waldsee auf den Parkplatz fahren, steht für uns das nächste Reiseziel fest: Schottland im April!
Seid also gespannt, was wir bis dahin zu berichten haben… eines können wir schon mal verraten: Für das nächste Zuhause auf vier Rädern braucht Ron seinen Lkw Führerschein.

Abschließend möchten wir uns herzlich bei all unseren Kooperationspartnern bedanken! Ohne euch wäre diese Reise so nicht möglich gewesen. Wir freuen uns auf unsere zukünftigen Projekte mit euch!

Ron & Elisa aka CONVARY

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